Pressemitteilung

Unternehmer-Initiative der Lebensmittelwirtschaft aus Brandenburg wird Aktionskampagne fortsetzen

Krisensituation kommt nur langsam bei Politik an – weitere Unternehmen machen mit

Potsdam. Nach der ersten Kommunikationswelle fühlen sich die Unternehmen der brandenburgischen Lebensmittelwirtschaft bestätigt, dass es weiter Not tut, auf die aktuelle Situation der Lebensmittelwirtschaft aufmerksam zu machen. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher haben bisher positiv reagiert, noch ist es in den Umsätzen nicht spürbar. Verhalten optimistisch zeigen sich die Unternehmen nach ersten Spitzengesprächen mit der Politik. Sowohl mit Landwirtschaftsminister Vogel als auch mit dem Wirtschaftsministerium hat es erste Gespräche gegeben. Die Internationale Grüne Woche soll gemeinsam genutzt werden, um noch stärker auf die Bedeutung regionaler Lebensmittelwirtschaft in der Hauptstadtregion aufmerksam zu machen. Strukturelle Fragestellungen werden bisher noch nicht ausreichend beachtet.

Zu den bisherigen Initiativ-Unternehmen kommen weitere wichtige Markenunternehmen wie die Oderland Mühle, Gut Hesterberg, Landkost-Ei, Agro Saarmund mit einigen Fleischerei-Filialen, der Demeter-Betrieb Landgut Pretschen, die Milchquelle aus Steinhöfel und der Vion-Schlachthof Perleberg hinzu. Von Mitte Januar bis Ende Februar nächsten Jahres soll der Verbraucherdialog in Richtung Hauptstadt verstärkt werden. Gerade die Grüne Woche 2023 sehen die Unternehmen als wichtigen Resonanzraum für ihren Slogan: Regionale Lebensmittel einkaufen – jetzt erst recht!“.

„Es kommt bei den politischen Entscheidungsträgern nur sehr langsam Bewegung in die Sache, man beginnt aber zumindest uns, aus der unternehmerischen Praxis, Redezeit zu geben. Nach wie vor ist komplett ungeklärt, warum wir mittelständisch geprägten Familienunternehmen der Lebensmittelwirtschaft mit den Kostensteigerungen allein gelassen werden. Gerade ein Wirtschaftsministerium sollte verstehen, dass immense Kostensteigerungen ohne Preiserhöhungen nicht zu verkraften sind. Wir können aber die Preise gegenüber dem Handel oder Verbrauchern nicht willkürlich erhöhen. Dann bleibt der Laden nämlich leer oder die Produkte in den Supermarktregalen liegen. Die Bundesprogramme helfen uns bisher gar nicht und ein Notfallplan Brandenburg ist weit und breit nicht in Sicht.“ fasst Tobias Exner, Inhaber von mehr als 30 Bäckereifilialen, die ersten Eindrücke aus den Gesprächen mit den Ministerien zusammen.

Natürlich wollen sich die Unternehmerinnen und Unternehmer nicht allein auf die Politik verlassen. Gemeinsam mit dem Lebensmitteleinzelhandel will man ab Mitte Januar versuchen den Kauf regionaler Produkte noch stärker in den Blick der Bürgerinnen Berlins und Brandenburgs zu rücken. „Die positiven Reaktionen der regionalen Repräsentanten von Rewe oder Edeka auf unsere Kampagne, machen uns wirklich Mut. Wir müssen gemeinsam versuchen, eine Win-Win-Situation zu schaffen. Dabei hält der Verbraucher den Schlüssel in der Hand. Der Handel muss den Zugang vielleicht noch verbessern oder vergrößern. Und wir als Lebensmittelhersteller müssen exzellente, regionale Produkte in ausreichender Menge bereitstellen. Zur Internationalen Grünen Woche werden wir Warenkörbe zusammenstellen, die aufzeigen: Regionale Markenprodukte sind nicht teurer als Wettbewerbsprodukte.“ unterstreicht Sebastian Kühn, Geschäftsführer bei Eberswalder, erneut die Ziele der Unternehmer-Initiative.

In die Winterpause gehen die Unternehmer der Lebensmittelwirtschaft trotz der anhaltenden Krise nicht, denn gerade vor und nach Weihnachten müssen frische Waren dem Handel zeitgenau bereitgestellt und geliefert werden. Von der Brandenburger Politik erhofft man sich bis zur Weihnachtspause einen klaren Fahrplan für Gespräche zur aktuellen Situation und möglichen Weichenstellungen für die Zukunftsfähigkeit der Lebensmittelwirtschaft im Land. „Dass was wir in den letzten 30 Jahren mühsam aufgebaut haben, werden wir nicht kampflos preisgeben. Aus der Politik aber immer nur zuhören was nicht geht, hat schon etwasvon Sackgasse. Von uns als Unternehmenwird kreatives Handeln in jeder Wirtschaftssituation erwartet. Dürfen wir erwarten, dass Politik mit uns gemeinsam nach kreativen Lösungen sucht? Ich denke ja.“ gibt Petra Lack, Geschäftsführerin der Werder Frucht GmbH, den Kurs der Unternehmer-Initiative in den kommenden Monaten vor.

Unternehmen der Initiativgruppe sind Ucker-Ei, Bäckerei Exner, Werder Frucht, Löwendorfer Geflügelhof, Eberswalder Fleisch und Wurst, Oderland Mühle, Sandorn - Christine Berger, Ökodorf Brodowin, Agrar Frisch, Golßener Fleisch- und Wurstwaren, Hemme Milch, Landgut Pretschen, Gut Schmerwitz, der Spargelhof Klaistow, Landkost Ei, Gut Hesterberg, Hof Rabenstein, die Milchquelle, Agro Saarmund, der Vion-Schlachthof Perleberg, Syring Feinkost und das Fläminger Genussland.

Bürgerinnen und Bürger, die sich für die Aktionskampagne interessieren, finden Hintergründe zu allen Unternehmen und deren Argumenten unter regional-jetzt.de. Die Koordination aller Aktivitäten übernimmt pro agro, Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V..

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Presseservice der Brandenburgischen Unternehmer–Initiative der Ernährungswirtschaft

René Lehmann
info@regional-jetzt.de

Tel. +49 (0) 33230- 2077-35

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